ST. GERTRUD

Tüddern

GESCHICHTE DER KIRCHE

Dem Ort Tüddern, der seit der Eisenzeit (ca. 750 v. Chr.) besiedelt ist, soll nach der Ortsüberlieferung der hl. Willibrord das Christentum gebracht haben. Der Millener Propstei wird in einer Urkunde von 1144 Besitz hier bestätigt, und 1181 nahm Papst Lucius III. (1181-1185) die cella (d.i. eine Außenstation eines Klosters) Thidrode der Abtei Siegburg unter seinen Schutz. Im Visitationsbericht aus 1533 wird die Kirche als Filiale von Millen bezeichnet. Außer der feierlichen Taufspendung hatte sie alle Rechte einer Pfarrkirche. Um diese Zeit sind auch Wiedertäufer im Ort. Den Gottesdienst feierte der Propst oder der Pfarrer von Millen, so 1550 Peter Teschenmecher; 1582 heißt es, die Kapelle „Tudder Giertrudt“ ist der Kirche Millen inkorporiert. 1804 ist „Tüdderen St. Gertrudis und St. Sebastianus“ Pfarre im Kanton Sittard, 1827 im Dekanat Heinsberg und seit 1925 im Dekanat Gangelt. In der Zeit der Niederländischen Mandatsverwaltung des „Drostambt Tuddern“ 1949-31.07.1963 wurden die kirchlichen Belange durch den Landdrost Dassen unterstützt, aber in Bezug auf die Kirchenverwaltung blieb diese Zeit ohne Belang.

An die Saalkirche wurde um 1500 ein polygonaler Chor gebaut, etwa ein halbes Jahrhundert später baute man den Turm. Dieser Turm war Anfang des 19. Jhs. baufällig. Am 4. April 1808 genehmigte Bischof Mark Anton Berdolet den Antrag des Pfarrers Johann Wilhelm Gruyters, den Turm abzureißen und das Schiff um 2 m zu verlängern. 1851 wurde die Kirche renoviert. Bei der Gelegenheit erhielt das Langhaus ein durch Gurtbogen unterteiltes Holztonnengewölbe. Am 14. Juli 1910 wurde der Hochaltar geweiht. Da nach dem ersten Weltkrieg die Kirche für die Zahl der Gottesdienstbesucher zu klein war, riß man den Chor ab und baute an seine Stelle 1937/38 eine dreischiffige Anlage. Die Pläne dazu waren von Willy Weyres. 1966 wurde das Langhaus renoviert.